Ein Nachmittagsbesuch in der Atelierwohnung von Liselotte Finke-Poser
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Liselotte Finke-Poser in ihrer Atelierwohnung. |
„Ich habe nie ein großes Atelier gehabt“, sagt Frau Finke-Poser, als sie uns drei Vereinsmitglieder in ihre Wohnung bittet. Tatsächlich ist es hier ganz schön eng, jede Wand mit Bildern behängt, die großen Arbeiten lehnen sich an die Regale. Der typische Ateliergeruch herrscht nicht vor – die Zeit der Ölmalerei liegt schon ein paar Jahre zurück.
Lieselotte Finke-Poser hat schon vieles hinter sich – kein Wunder in ihrem hohen Alter. Umso lieber schaut sie zurück; das Schlimme ist vorbei, das Schöne darf in der Erinnerung bleiben. Das Studium an der Kunsthochschule in Leipzig, das Kennenlernen Ihres Mannes, die erste eigene Wohnung, der Umzug nach Radebeul.
Junge Künstler, die noch die vielen Techniken der Malerei und Grafik lernen müssen, könnten viel von ihrer Erfahrung profitieren. „Ich hab ja noch so richtig große Lithografien gemacht, auch Schabkunst – das kann heute kaum noch jemand“, erinnert sie sich. Sehr aufwendige Techniken, die nicht nur Geduld, sondern auch genügend Raum und starke Arme brauchen – Lithosteine sind schwer. Deshalb hat sie gern Gemeinschaftswerkstätten genutzt.