24. September 2010

»Auszug XX« Fotografien im Auszugshaus

Klein, aber sehr fein: Mitten im Getümmel bietet eine stille Besonderheit ein paar Minuten überraschende Eindrücke. Es lohnt sich, das Auszugshaus direkt neben dem Familienzentrum näher zu betrachten. Bei einem Blick muss es freilich nicht bleiben, zumal das kleine Haus drei Fenster und eine Tür hat und eigentlich ein Guckkasten ist. Jedenfalls von heute an bis Sonntag.
Drinnen geht es hurtig zu: Von vier Bildquellen laufen die Fotos der vergangenen zwanzig Jahre am Anger hintereinander ab: Alte, in Schwarz-Weiß, nicht ganz so alte in Farbe, und neue.
Denn seit es das Weinfest gibt in Altkötzschenbroda, klicken dort die Kameras – weil es so schön ist! Und schön ist für den einen vielleicht die Erinnerung an den alten Anger, ein wahres Reservoire für Häusleverschönerer und Stadtplaner, fast schon vergessen und deshalb ein Deja vu der nostalgischen Art. Dem anderen mag es eher gefallen, was in den späteren Jahren hinzukam: Theater, Musik, buntes Gequirle und immer mehr Radebeuler Wein.
Fotografien von Frank Hruschka und André Wirsig, in Szene gesetzt und zum Laufen gebracht vom inzwischen arrivierten Fotografen und Vereinsmitglied André Wirsig, können Radebeuler wie auch seine Gäste begeistern. Man kann die Bilder über die Leinwand huschen sehen oder in einem alten Fernseher betrachten – wie das geht, ist Geheimnis von André. Und Vorsicht: Auch diesmal wird wieder fotografiert! Wer nicht vor die Linse kommt, hat was verpasst.

Laufzeiten im Auszugshaus: 

Freitag, 18 bis 24 Uhr, Samstag 14 bis 24 Uhr und Sonntag 14 bis 20 Uhr.

Kommt hin, und dann am besten noch zu unserem Stand gleich schräg gegenüber! Da gibt es den Wein der Sonderedition und Informationen zum Förderverein.

23. September 2010

Für das gute Radebeuler Lebensgefühl: Theater & Wein

Herbert Graedtke mit der Weinsonderedition 2010.
Wieder feiern wir auf dem Anger von Altkötzschenbroda den unvergleichlichen sächsischen Wein und das Theater in vielen beeindruckenden Facetten und ungewöhnlichen Formen. Und wir feiern ein Jubiläum: 20 Jahre Weinfest – 15 Jahre Internationales Wandertheaterfestival – einmalig in dieser Umarmung von Tradition und immer neuen künstlerischen Impulsen. 
Ein guter Grund, die Flaschen zu öffnen, die Gläser zu erheben und Winzer und Künstler zu feiern! Umso mehr, als es in der Vorbereitungszeit heftige Gegenströmungen in Radebeul an der Elbe gab: War doch kurzzeitig der Eindruck entstanden, finanzielle und andere Turbulenzen könnten die drei schönsten Septembertage mit all ihren Überraschungen in Gefahr bringen. Glücklicherweise hat sich – trotz aller Sparzwänge – die Vernunft und die Einsicht durchgesetzt, dass Radebeuler und Gäste aus aller Herren Länder nicht auf ihr Weinfest und auch nicht auf ihr Theaterspektakel verzichten müssen. Dieses Fest ist eine besonders süße Beere in der Traube Radebeuler Möglichkeiten. Es gehört zu Radebeul wie die Friedenskirche zum Anger von Altkötzschenbroda. An den Weingenuss in Verbindung mit Theaterkunst in ganz überraschenden Varianten hat man sich gewöhnt.

Der Förderverein Internationales Wandertheaterfestival Radebeul unterstützt in diesem Jahr mit einer finanziellen Spende die Künstler von flunker produktionen (D) und Cherubin-Quartett (D) mit ihrem Beitrag „Der Tod und das Mädchen“. Dafür gibt der Verein wieder eine limitierte Weinsonderedition, diesmal einen Weißburgunder vom Weingut Haus Steinbach des Winzers Dr. Volker Gerhardt, heraus. Am Vereinsstand (Nähe Familienzentrum) können nummerierte Flaschen gekauft oder auch Gläschen probiert werden. Wir freuen uns schon ganz besonders auf die Signierstunde am Samstag gegen 17 Uhr, zu der Prof. Claus Weidensdorfer, der das Etikett gestaltet hat, uns besuchen wird. Gehen Sie nicht vorbei an diesem Kleinod besonderer Art – nur eine geringe Zahl von Flaschen wartet auf Sie.

Ihr Bacchus aus Leidenschaft

Herbert Graedtke

21. September 2010

Also hinein in den Trubel!

Fragen an Helmut Raeder, den künstlerischen Leiter des Internationalen Wandertheaterfestivals Radebeul. 


Beim ersten Weinfest vor 20 Jahren bespielte er selbst noch als Direktor des „Zirkus Luft“ die Bretter, die für den damals fast verfallenen Dorfanger von Altkötzschenbroda die Welt bedeuten. Die Rolle des Direktors hat Helmut Raeder im gewissen Sinne auch heute noch Inne: Er ist als künstlerischer Leiter für das Programm des Internationalen Wandertheaterfestivals verantwortlich. Und somit wenige Tage vor dem Startschuss des Festivals ein gefragter Gesprächspartner, wenn es um Tipps für das kommende Wochenende geht.

„Viva la Musica“, verspricht das diesjährige Motto – was erwartet uns beim VX. Internationalen Wandertheaterfestival? 
Die Besucher dürfen gespannt sein auf Theaterinszenierungen in denen die Musik eine besondere Bedeutung hat. Das Spektrum reicht von Oper und Operette bis zu Figurentheater mit Musik, Musical und Musikclownerie. Auch Richard von Gigantikow wird sein Labyrinth auf den Elbwiesen in diesem Jahr zum klingen (und blinken) bringen. Hinzu kommen die Inszenierungen der Publikumspreisträger vom vorigem und vorvorigem Jahr (Trukitrek aus Spanien und Habbe & Meik). Beide Truppen pflegen ja mehr die Kunst des mimischen Theaters. Allen die mit Musiktheater nicht so viel am Hut haben sei gesagt, dass ich mich bei der Programmauswahl ganz an die Devise von Mozart „ … ich mach Musick für alle Gattung Leute … ausgenommen für lange Ohren nicht“ gehalten habe. Also bitte keinen Respekt und hinein ins Vergnügen.

Und was gibt es Neues?
Neu ist, dass die Verleihung des Publikumspreises diesmal im Rahmen des Finale Grande auf den Elbwiesen am Sonntagabend, ab 21 Uhr zelebriert wird. Ich empfehle dringend allen das Finale in diesem Jahr zu besuchen. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass wir dort feiern können. Bekanntlich sind ja die Bauarbeiten am neuen Elbdamm im vollen Gange. Im Moment ist völlig unklar ob der neue Damm wieder als Zuschauerarena genutzt werden kann.

Welche Höhepunkte sind in der 15-jährigen Geschichte des Festivals besonders in Erinnerung geblieben?

16. September 2010

paletti LABY musica

Auch dieses Jahr gibt es wieder den temporären Skulpturengarten auf den Elbwiesen von Altkötzschenbroda zum Internationalen Wandertheaterfestival in Radebeul. Als Labyrinth begehbar, wird das „paletti LABY musica“ in Licht und Klang getaucht sein. Als Freiflugschein für die Phantasie wird der Weg von Musikern aus der Prignitz bespielt. Am Sonntagabend bildet das feurige Finale als künstlerische Himmelfahrt den traditionellen Höhepunkt des Wandertheaterfestivals.

„Kunst kann ein stetiger Quell der Inspiration sein“, sagt Reinhard Zabka, der seit über zehn Jahren das Radebeuler Publikum mit seinen Skulpturengärten verzaubert. „Wenn Kunst auch nicht die Wahrheit bergen kann, so kann sie vielleicht doch etwas zum Niederbrennen der Illusionen leisten, die die eigene natürliche Sicht verschleiern. Die zu Asche verbrannten Illusionen bilden vielleicht einen Sprengsatz für die Gefühle, in denen wir gefangen sind, um an einem Leben teilzuhaben, das ohnehin ein Wunder ist.“
Die Künstler Roland Gorsleben, Olaf und Simone Spillner, Rolff Zslatar, Reinhard Thürmer, Robert Kuhnt, Philipp Kern und Bärbel Voigt unter der künstlerischen Leitung von Reinhard Zabka errichten den Skulpturengarten.
Der Klang des Orakels, Geräuschbar, Wunschkonzert und Tonbuffet, Chady Seubert, Ulli Sachse, Gunther Maria Nagel und Dezibella aus der Prignitz.

6. September 2010

Grafik mit Wein

Ein Gespräch zwischen dem Maler und Grafiker Claus Weidensdorfer und dem Schauspieler Herbert Graedtke


Claus Weidensdorfer hat Geburtstag. Aber deshalb ist Herbert Graedtke nicht gekommen. Was die beiden verbindet – in diesem Jahr besonders – ist das Kulturleben in Radebeul. Wozu beide ausdrücklich vieles zählen: Musik, Theater, die Galerielandschaft und die Winzer mit ihrem herrlichen Wein. Herbert Graedtke kommt als Vorsitzender des Vereins, der das Wandertheaterfestival unterstützt, zu Claus Weidensdorfer. Er möchte sich persönlich dafür bedanken, dass der bekannte Grafiker sich die Mühe gemacht hat, ein ganz besonderes Etikett für die Weinsonderedition des Vereins zu gestalten.

Herbert Graedtke: Wir sind ja ständig unterwegs, Leute mit Herz und Verstand zu finden, die unser kulturelles Anliegen unterstützen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass Sie dieses Etikett für uns entworfen haben: Ein dreiteiliges, in Schwarz und Weiß gehaltenes Schmuckstück für unsere Weinflaschen. Wieder kann man überlegen, was nun wertvoller ist – die Grafik oder der Wein. Hat es übrigens einen Grund, dass Sie dabei die Farbe mal ganz draußen gelassen haben? Sie arbeiten doch sonst auch farbig und in ganz verschiedenen Techniken.

Claus Weidensdorfer: Sicher greife ich oft zu den Farben, aber so richtig schwere Ölmalerei hab ich eigentlich nie gemacht. Das dauert ja so lange! Ich zeichne lieber, mache Lithografien, Radierungen, Holzschnitt, auch Siebdruck. Man hat das ja alles durch. Musste ich auch, schließlich hab ich es Jahre angehenden Künstlern und Lehrern beigebracht.

Einführung zu „Der Tod und das Mädchen“

Als Auftakt zum Internationalen Wandertheaterfestival lädt der Förderverein auch in diesem Jahr zu einer Einführungsveranstaltung ein. Am Freitag, 17. September,  um 19 Uhr werden die Macher in der Stadtgalerie Radebeul (Altkötzschenbroda 21) ihr Stück „Der Tod und das Mädchen“ vorstellen. Dabei werden Sie auch Gelegenheit haben, die neue Weinsonderedition zu probieren.

Der Tod und das Mädchen
Die vom Förderverein finanzierte Aufführung steht ganz im Zeichen des diesjährigen Festivalmottos „Viva la musica“. Die Schauspieler Claudia Engel und Matthias Ludwig sowie der Musikdramaturg Michael Hiemke vom Figurentheater flunker produktionen werden ihre Konzeption der Verbindung von Schuberts Streichquartett mit modernem Performancetheater vorstellen. „Wir probieren an einer Verflechtung der Schubertschen Musik mit szenischen Bruchstücken und performativen Elementen. Ein ungeheuer spannendes Unterfangen, sind wir doch gezwungen, der kraftvollen, tief emotionalen Musik ein Äquivalent an Bildern  entgegenzusetzen.“ (aus dem Probentagebuch)
 
Die Inszenierung wird zum Wandertheaterfestival am Freitag, dem 24. September, 20 Uhr im Luthersaal der Friedenskirchgemeinde in Altkötzschenbroda zu sehen sein.